GS und MS Rinchnach
Fair-Trade-Schule (seit 2018)
Barrierefreie Schule (seit 2018)
(ab Schuljahr 2018/19)
Warum heißt die Schule in Rinchnach St. Gunther Schule?
Gunther (955 - 1045), ein einflussreicher thüringischer Hochadeliger, trat 1005 in den Benediktinerorden ein. 1006 kam er in das Kloster Niederaltaich, 1008 zog er als Einsiedler in den unbesiedelten "Nordwald" bei Lalling. 1011 zog er noch tiefer in den Böhmerwald. Er ließ sich zunächst als Eremit beim heutigen Frauenbrünnl bei Gehmannsberg nieder. 1012 gründete er zusammen mit Niederaltaicher Mitbrüdern im Tal des Baches Rinchnach eine Siedlung. Bald kamen weltliche Siedler nach, Kloster und Ort Rinchnach wuchsen schnell und wurden zum Rodung- und Herrschaftsmittelpunkt des Mittleren Bayerischen Waldes. Schon 1019 wurde die erste Kirche eingeweiht.
St. Gunther wirkte in Rinchnach bis 1040. Im Dienste des Kaisers war er immer wieder auch als Missionar und "Kloster-/Siedlungsgründer" in ganz Europa unterwegs. 1040 entzog er sich diesen Aufgaben, ging gegen Norden noch tiefer in den Böhmerwald und errichtete seine dritte Einsiedlerzelle am Guntherfelsen beim heutigen Gutwasser (Dobra Voda/ Hartmanice, CZ). Am 9. Oktober 1045 starb er dort. Fast alle Chroniken seiner Zeit berichteten darüber.
Seit der Grenzöffnung 1989 kann Gunthers Sterbeort wieder besucht werden. Und seit 1995 besteht eine Partnerschaft der Volksschule Rinchnach mit der Schule Hartmanitz, jährliche Schüler- und Lehrerbegegnungen erfüllen diese mit Leben. Gemeinsam wanderte man auch auf dem sog. Gunthersteig, den Gunther als Handelsweg von Niederalteich nach Böhmen neu anlegt hatte und der heute touristisch erschlossen ist.
Die Rinchnach Klosterschule war auch die erste Schule der Gegend. Sie bestand bis zur Auflösung des Klosters im Jahre 1803 (Säkularisation in Bayern). Die Rinchnacher Schule wurde anschließend staatlich weitergeführt, aus dem letzten Klosterlehrer Jakob Stadler wurde ein königlicher Schullehrer. Zur Zeit werden 216 Schüler von 20 Lehrkräften in 12 Klassen unterrichtet.Der Unterricht findet in drei Schul-Gebäuden statt. Das jetzige Hauptgebäude wurde 1960 bezogen und 1969 bzw. 1976 erweitert durch Klassen- und Fachräume-Anbauten nach Norden und Osten hin sowie durch den Bau einer Turnhalle. Von 2007-2012 wurde dieser Bau in Teilabschnitten renoviert.
Das sog. "Rote Schulhaus" wurde 1888 als Mädchen-Schulhaus erbaut. Bis 2011 fand dort der Kunst- und Werkunterricht statt. 1908 wurde das sog. "Weiße Schulhaus" als Buben-Schulhaus errichtet. Dort ist die Bücherei untergebracht. Früher standen sowohl im "Roten" als auch im "Weißen Schulhaus" Lehrer-Dienstwohnungen zur Verfügung.